Archiv-Beitrag vom 15.11.2021Kranzniederlegung zum Volkstrauertag
Gedenkfeier am Mahnmal gegenüber dem Altstadtfriedhof
Zum diesjährigen Volkstrauertag legten Oberbürgermeister Marc Buchholz und Markus Püll als Vorsitzender des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. (VDK) am Sonntag, 14. November 2021, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Rat und Verwaltung sowie aus der Bürgerschaft, im Rahmen einer Feierstunde zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Opfer beider Weltkriege Kränze nieder.
Oberbürgermeister Marc Buchholz sagte zur Begrüßung in seiner Rede: "Wie jedes Jahr treffen wir uns hier zum Gedenken, und es scheint vielleicht Routine in der Erinnerungskultur unserer Stadt. Aber dieses Innehalten, die Rückbesinnung auf unsere Geschichte ist vor allem eine humanitäre Verpflichtung an uns alle. Nach dem vielen Leid und Unrecht, das die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte ausgelöst haben, dürfen wir die Vergangenheit und die Toten nicht vergessen. Einfach zum Alltag übergehen, nur in die Zukunft blicken, geht nicht. Denn dann würden wir unsere Wurzeln verleugnen. Wir treffen uns deshalb regelmäßig am Volkstrauertag, um der zahllosen Opfer der beiden großen Kriege des letzten Jahrhunderts und der Kriege weltweit zu gedenken. Wir schließen dabei ausdrücklich die deutschen Opfer und die unserer damaligen Kriegsgegner, also alle gefallenen Soldaten, unabhängig von ihrer Nationalität in unser Gedenken ein."
Wir gedenken heute auch der Menschen jüdischen Glaubens, die während des Terrorregimes der Nazis ermordet wurden, der Sinti und Roma und der Widerstandskämpfer sowie der Menschen, die in den Konzentrations- und Vernichtungslagern und im Gulag-System oft anonym getötet wurden. Ihre Schicksale sind Mahnung an uns, denn sie zeigen uns das schmutzige Gesicht des Krieges, sagte der OB in seiner Rede weiter.
Buchholz richtete den Blick bei der Gedenkfeier unter anderem auf die weiteren Kriegshandlungen, die uns auch heute noch begleiten und machte deutlich, dass der Volkstrauertag immer noch ein Tag sei, an dem wir nicht weit zurückblicken müssen, um seinen Sinn zu erkennen. Es sei ein Tag, der seine schmerzliche Aktualität bis heute nicht verloren habe.
So fand der Oberbürgermeister vor Ort auch mahnende Worte zur eskalierenden Lage der Flüchtlinge und zum Aufmarsch von Truppen an der Grenze zwischen Polen und Belarus. "Es ist also höchste Zeit, dass wir alle aus der Geschichte lernen."
Mit dem Blick auf unsere Vergangenheit seien wir deshalb aufgerufen, uns mit allen Kräften gegen das Vergessen und Verdrängen zu stemmen. "Wir müssen unsere Demokratie schützen und vor Schaden bewahren. Denn in einer funktionierenden Demokratie haben autoritäre Machtansprüche keinen Nährboden... Ich hoffe sehr, dass wir aus dem Irrsinn der beiden Weltkriege gelernt haben. Denn wir müssen Verantwortung für Frieden in Europa übernehmen. Der heutige Volkstrauertag mahnt uns, für die Werte der Demokratie einzutreten, den Kurs Richtung Freiheit, Frieden, Sicherheit und Völkerverständigung weiterhin einzuhalten.
Für diese Werte müssen wir uns aktiv einsetzen, denn sie sind nicht selbstverständlich! Das heißt für uns auch, unseren Teil dazu beizutragen, Blutvergießen zu beenden und Not zu lindern. Das heißt für uns, Versöhnungsprozesse voranzutreiben.
Das heißt für uns, Menschen vor Gewalt und Terror zu schützen."
Hier finden Sie die gesamte Rede des Oberbürgermeisters zum diesjährigen Volkstrauertag zum Nachlesen. Eindrücke von der Gedenkfeier erhalten Sie in der Bildergalerie "Kranzniederlegung zum Volkstrauertag".
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Stand: 15.11.2021
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