Krötenwanderung: Es geht weiter!

Krötenwanderung: Es geht weiter!

++++ UPDATE: 

Das Umweltamt der Stadt Mülheim an der Ruhr weist darauf hin, dass die im Stadtgebiet eingerichteten temporären Straßensperrungen zum Schutz wandernder Amphibien weiterhin Bestand haben und auch nach Ostern aufrechterhalten werden müssen.

Hintergrund ist die anhaltende Rückwanderung insbesondere der Erdkröten, die nach dem Ablaichen zu ihren Sommerlebensräumen zurückkehren. Aufgrund der in den vergangenen Wochen ungewöhnlich trockenen Witterung ist es zu einer Verzögerung dieser Rückwanderung gekommen. Die aktuell feuchte Witterung begünstigt jetzt eine verstärkte Aktivität der Tiere und wird eine Rückwanderungswelle auslösen.

Fotos: Daniela Specht

Hintergrund: Amphibienwanderung und aktuelle Witterung

Erdkröten, Grasfrösche, Molche und andere Amphibienarten verlassen jedes Frühjahr ihre Winterquartiere, um zu ihren angestammten Laichgewässern zurückzukehren. Nach dem Ablaichen wandern die Amphibien dann in ihre Sommerlebensräume. Die Wanderungen finden meist bei milden Temperaturen und feuchter Witterung statt.

Für Erdkröten beginnt die Wanderung in der Regel, wenn die Bodentemperatur etwa 4 bis 5 Grad erreicht und ausreichende Feuchtigkeit vorherrscht. In diesem Jahr wurde die Wanderung durch eine längere Trockenperiode unterbrochen, sodass die Rückwanderung der Erdkröten bislang nur schleppend verlief.

Mit dem aktuellen Wetterumschwung und anhaltender Feuchtigkeit ist nun eine verstärkte Rückwanderungswelle zu erwarten. Es hat sich gezeigt, dass sich Amphibienwanderungen bei wechselhafter oder trockener Witterung nicht auf wenige Nächte konzentrieren, sondern sich über einen längeren Zeitraum erstrecken können. Dies ist insbesondere in urbanen Gebieten wie Mülheim an der Ruhr zu beobachten, wo die Tiere oft größere Distanzen zwischen Winterquartier und Laichgewässer überwinden müssen.

Bedeutung der Schutzmaßnahmen

Mehr als 60 Prozent der in Deutschland vorkommenden Amphibienarten gelten als bestandsgefährdet. Die Zerschneidung der Lebensräume durch Straßen stellt eine der größten Gefahren für wandernde Amphibien dar. Laut Roter Liste sind gezielte Schutzmaßnahmen, wie temporäre Straßensperrungen und das Aufstellen von Amphibienzäunen, entscheidend für den Erhalt der Populationen. Die aktuellen Sperrungen betreffen weiterhin unter anderem Großenbaumer Straße, Mühlenbergheide und Horbeckstraße jeweils in den Abend- und Nachtstunden.

Bitte an die Bevölkerung

Die Untere Naturschutzbehörde bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis für die notwendigen Maßnahmen und darum, die Sperrungen konsequent zu beachten. Verstöße gegen die Regelungen können nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch unmittelbare Auswirkungen auf geschützte Tierarten nach sich ziehen.

Die verlängerten Sperrungen sind eine direkte Folge der witterungsbedingten Verzögerungen und der damit verbundenen, länger andauernden Wanderungsphase der Amphibien. Sobald die Rückwanderung abgeschlossen ist, erfolgt eine zeitnahe Aufhebung der Maßnahmen.

„Die diesjährige Amphibienwanderung verläuft aufgrund der Witterung nicht in wenigen Nächten, sondern verteilt sich über einen längeren Zeitraum in Intervallen. Die verlängerten Straßensperrungen sind daher weiterhin notwendig, um die gefährdeten Tiere wirksam zu schützen“, heißt es vom Umweltamt der Stadt Mülheim an der Ruhr.

Für Rückfragen und Hinweise steht die Untere Naturschutzbehörde (unb@muelheim-ruhr.de) zur Verfügung. ++++

Januar 2025 - Krötenwanderung - jetzt gehts los!

Aufgrund der unerwartet guten und kaum winterlichen Witterungsverhältnisse sind bereits jetzt vereinzelt Grasfrösche und Molche aktiv. Da sich das Wetter in den nächsten Tagen stabil halten soll, geht die Krötenwanderung los. Zum Schutz der Tiere wird die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr ab Samstag, 1. Februar 2025 ab circa 19 Uhr teilweise die Horbeckstraße, die Klingenburgstraße, die Großenbaumer Straße sowie die Mühlenbergheide sperren. Geöffnet werden die Schranken morgens gegen 6 Uhr, damit Frühaufsteher*innen keine Umwege fahren müssen. 

Sollten die Witterungsverhältnisse zu einem zeitweiligen Erliegen der Am-phibienwanderung führen, bleiben die Schranken selbstverständlich für die Durchfahrt geöffnet.

Im Rahmen der jährlichen Krötenwanderung werden uns in den nächsten Nächten Erdkröten wieder häufiger über den Weg laufen. Es konnten bereits vereinzelt Amphibien beobachtet werden.

Neben Erdkröten nehmen auch andere Amphibien, wie Feuersalamander, Bergmolch, Teichmolch und Grasfrosch diese alljährlichen Wanderungen von Landlebensräumen zu ihren Laichgewässern auf sich. Dabei legen vor allem Erdkröten oft große Entfernungen zurück, um zu ihren angestammten Laichgewässern zurückzukehren. Besonders zur Zeit der Abenddämmerung sind große Mengen an Kröten zu beobachten, wie sie im Schutz der Nachtstunden die Gewässer für die Fortpflanzung aufsuchen.

Dieses angeborene Wanderverhalten wird den Amphibien häufig zum Verhängnis, da ihre Wanderrouten inzwischen vielfach von Straßen durchzogen sind. Zur Zeit der Frühjahrswanderungen werden sie oft zu Tausenden überrollt oder durch den Unterdruck, der unter den schnellfahrenden Fahrzeugen entsteht, getötet. So können ganze Populationen ausgelöscht werden. Traurige Bilanz ist, dass heute fast alle Amphibienarten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten zu finden sind.

Feuersalamander sind weiterhin durch den Salamander-Chytridpilz massiv gefährdet. Deswegen bitten wir um erhöhte Aufmerksamkeit. Ein Befall mit der Pilzkrankheit zieht für fast alle betroffenen Salamander innerhalb kurzer Zeit den sicheren Tod nach sich. Sollten Sie kranke oder tote Feuersalamander oder Molche finden, melden Sie diese bitte bei der Unteren Naturschutzbehörde.

Kontakt


Stand: 22.04.2025

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