Archiv-Beitrag vom 21.01.2021Mayors for Peace begrüßen Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages

Archiv-Beitrag vom 21.01.2021Mayors for Peace begrüßen Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages

Morgen, am 22. Januar 2021, tritt der von den Vereinten Nationen im Jahr 2017 verabschiedete Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Atomwaffen sind ab dann völkerrechtlich geächtet und verboten.

Mayors for Peace Aktionsplan, Flaggenhissung am Weltfriedenstag. Stadthafen. 21.09.2016 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein
Foto: Walter Schernstein

Die Organisation Mayors for Peace, ein von Hiroshima geführtes, weltweites Städtebündnis mit rund 8.000 Mitgliedern, darunter 700 Städte in Deutschland, begrüßt das Inkrafttreten des Vertrages. 

Oberbürgermeister Marc Buchholz:

„Als Mitglied der Mayors for Peace ist es für mich ein wichtiges Zeichen, dass  der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft tritt. Er ist ein Meilenstein auf dem Weg hin zu einer Welt ohne Atomwaffen. Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind katastrophal. Das haben uns die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki nur zu deutlich bis heute vor Augen geführt. Wir brauchen jetzt eine neue Debatte über nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle. Eine friedliche und sichere Zukunft lässt sich nur in einer Welt ohne Atomwaffen gestalten.“

Oberbürgermeister Marc Buchholz. Verwaltungsvorstand der Stadt Mülheim an der Ruhr.  02.11.2020 Foto: Walter Schernstein - Walter Schernstein
Foto: Walter Schernstein

Als Zeichen ihrer Unterstützung für dieses besondere Ereignis hissen etliche deutsche Mitgliedsstädte die Mayors-for-Peace- Flagge, so auch Mülheim an der Ruhr. Denn Städte mit ihrer wichtigen Infrastruktur und einer hohen Bevölkerungszahl gelten nach wie vor als vorrangige Ziele im Falle eines nuklearen Angriffes. 

Noch immer verfügen die Atommächte über schätzungsweise rund 13.400 Nuklearwaffen. Derzeit investieren die Nuklearwaffenstaaten massiv in die Modernisierung und Einsatzfähigkeit ihrer Atomwaffenarsenale. Vereinbarungen zur nuklearen Abrüstung – wie der INF-Vertrag - wurden aufgekündigt, ohne dass ein Folgevertrag an seine Stelle getreten ist. 

Hintergrund:
Der Vertrag über das Verbot von Kernwaffen (TPNW) wurde von den Vereinten Nationen am 7. Juli 2017 mit 122 Stimmen angenommen, am 20. September wurde er zur Unterschrift freigegeben. Nach der am 24. Oktober 2020 erfolgten 50. Ratifizierung tritt der Vertrag gemäß seinem Artikel 15 (1) am 22. Januar 2021 in Kraft. Mit Stand 8. Jan. haben ihn 51 Staaten ratifiziert, 86 unterzeichnet. Die Atommächte sind dem Vertrag nicht beigetreten. Auch Deutschland ist nicht dabei.
 
In dem völkerrechtlich bindenden Vertrag verpflichten sich die Unterzeichnenden, „nie, unter keinen Umständen" Atomwaffen zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern. Darüber hinaus verpflichten sich die Mitgliedsstaaten, Personen, die von Kernwaffentests oder -einsätzen betroffen sind, umfassende Hilfe zu leisten und geeignete Maßnahmen zur Umweltsanierung der kontaminierten Gebiete in ihrem Hoheitsgebiet zu ergreifen. 

Auch nach Inkrafttreten des Vertrages ist ein Beitritt weiterer Staaten möglich.

Der zivilgesellschaftlich auf den Weg gebrachte Vertrag geht auf die Aktivitäten der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zurück, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Mayors for Peace sind eine der rund 500 Partnerorganisationen von ICAN. 

Weitere Informationen und den Originaltext des Vertrages finden Sie unter:
https://www.un.org/disarmament/wmd/nuclear/tpnw/

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Stand: 21.01.2021

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