Archiv-Beitrag vom 21.05.2019Moderne Berufe als Chance für Schüler

InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie macht in Mülheim Halt

Schüler lernen technische Berufe bei der Siemens AG kennen

Wie man auf x- und y-Achse lineare Funktionen erstellt, lernen Schüler im Unterricht. Was in Mathe aber reine Theorie ist, wird im InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie erleb- und begreifbar. Statt einer mathematischen Gleichung entsteht hier mithilfe eines Koordinatensystems an der CNC-Fräse ein echter, perfekt bearbeiteter Metall-Würfel. „Technik ist alles andere als graue Theorie – das wollen wir den Schülern vermitteln. Und das ganz praktisch, indem sie selbst programmieren und Maschinen steuern“, erläutert Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes, die Vorzüge des High-tech-Gefährts, das wieder Firmen im Verbandsgebiet ansteuert. In dieser Woche macht der InfoTruck bei der Siemens AG in Mülheim Halt.

Die Achtklässler der Städtischen Realschule an der Mellinghofer Straße erkundeten den InfoTruck auf dem Gelände der Siemens AG. Im Hintergrund (v.l.): Elisabeth Schulte, Unternehmerverband, Claudio Schmickler, Truck-Team, Holger Bentler, Leiter der Siemens Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen und Michael Hoeffer, Truck-Team. - Unternehmerverband

Die Achtklässler der Städtischen Realschule an der Mellinghofer Straße erkundeten den InfoTruck auf dem Gelände der Siemens AG. Im Hintergrund (v.l.): Elisabeth Schulte, Unternehmerverband, Claudio Schmickler, Truck-Team, Holger Bentler, Leiter der Siemens Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen und Michael Hoeffer, Truck-Team.

Fotos: Unternehmerverband

„In Zeiten zunehmender Digitalisierung sind technische Berufe besonders zukunftsträchtig und somit eine große Chance für die Schüler, übrigens auch gerade für Mädchen, die das leider viel zu selten wissen“, bestärkt Schmitz die Jugendlichen, ihre „Fühler“ in diese Richtung auszustrecken. Ob Datenchips oder Software: In der Industrie 4.0 läuft die Produktion automatisch und intelligent ab. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen sich Berufe dieser Entwicklung anpassen. „Die Metall- und Elektroindustrie hat dies als eine der ersten Branchen erkannt und ihre Ausbildung noch einmal modernisiert“, verdeutlicht Schmitz.

Von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker – um diese hochmodernen Ausbildungsberufe näher kennen zu lernen, waren am 20. Mai 2019 Achtklässler der Städtischen Realschule an der Mellinghofer Straße im InfoTruck. Für die Achtklässler ist diese Erkundung eine so genannte „Berufsfelderkundung“ im Rahmen des Übergangssystems Schule – Beruf NRW „Kein Abschluss ohne Anschluss“, kurz: „KAoA“. Zudem kamen die Schüler mit Auszubildenden der Siemens AG ins Gespräch, die auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen berichteten. „Wir möchten bei den Schülern und Schülerinnen das Interesse an technisch-naturwissenschaftlichen Themen wecken“, betont Holger Bentler, Leiter der Siemens Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen. Leider gebe es immer noch zu wenig weibliche Bewerber. „Dabei passen Frauen und Technik sehr wohl zusammen und stellen das in unserem Werkstattalltag auch kontinuierlich unter Beweis“, so Bentler.

Anfassen und Selbermachen: Holger Bentler, Leiter der Siemens Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen, schaut zwei Schülerinnen im InfoTruck über die Schulter. - Unternehmerverband

Anfassen und Selbermachen: Holger Bentler, Leiter der Siemens Berufsbildung in Nordrhein-Westfalen, schaut zwei Schülerinnen im InfoTruck über die Schulter.

Die Siemens AG in Mülheim an der Ruhr ist der größte Arbeitgeber der Stadt mit rund 4.500 Mitarbeitern, davon rund 230 Auszubildende. Das Unternehmen hat sich seit vielen Jahren international als renommierte Hightech-Schmiede etabliert, wenn es um den Bau von Dampfturbinen und Generatoren, die Konstruktion innovativer Gasturbinen sowie den weltweiten Service in Kraftwerken geht. Zurzeit bildet die Siemens AG Mülheim beispielsweise Azubis in den Berufen Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Technische Produktdesigner, Mechatroniker oder Elektroniker aus. Hinzu kommen die dualen Studiengänge in den Fachrichtungen Maschinenbau, Elektrotechnik, Angewandte Mathematik und Informatik oder Wirtschaftsingenieurwesen.

Im InfoTruck können die Schüler auf zwei Etagen mit knapp 80 Quadratmetern Präsentationsfläche die Berufe der Branche kennenlernen – in Bild, Text, Ton und mit computergesteuerten, laufenden Maschinen, wenn auch in Miniatur. Dabei kommen modernste Medien und zum Beispiel eine 3D-Animation zum Einsatz. Am allerwichtigsten ist den Organisatoren aber, dass die Berufe durch „Anfassen und Selbermachen“ konkret erlebbar werden. Gerade der praxisnahe Einblick sei für seine Schüler hilfreich, meint Thomas Raschczyk, Berufswahlkoordinator an der Städtischen Realschule an der Mellinghofer Straße. „Für uns ist es wichtig, den Schülern den Wert einer Ausbildung aufzuzeigen. Es gibt auch ein Leben – und zwar ein sehr gutes – ohne Abitur.“ Viele Schüler wüssten am Ende ihrer Schulzeit noch immer nicht, wohin die berufliche Reise gehen soll. „Eine solide Ausbildung ist eine sehr gute Grundlage für den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Und gerade bei einer Ausbildung im technischen Bereich sind die Perspektiven extrem gut“, so der Berufswahlkoordinator.


Stand: 21.05.2019

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