Mülheim baut ein kommunales Glasfasernetz
Der Bund fördert den Breitbandausbau in Mülheim in den nächsten Jahren mit gut 12 Millionen Euro. Ergänzend sollen Landesmittel in gleicher Höhe eingeworben werden. Die Förderung wird, vorbehaltlich des Förderbescheides des Landes, ein Gesamtvolumen von rund 24 Millionen Euro umfassen.
Foto: Walter Schernstein
Oberbürgermeister Marc Buchholz dazu: „Ich freue mich besonders darüber, dass wir für den umfangreichen Glasfaserausbau im Förderverfahren ein Mülheimer Unternehmen gewinnen konnten. Mit der medl GmbH haben wir einen Partner gefunden, mit welchem die Stadt schon lange in vielen Bereichen der Versorgung vertrauensvoll zusammenarbeitet. Mit dem Bau eines eigenen Glasfasernetzes kommt nun ein weiterer zukunftsweisender Geschäftszweig hinzu. Ich bin mir sicher, dass wir in diesem Projekt mit der medl GmbH genauso erfolgreich zusammenarbeiten werden wie in den vielen anderen gemeinsamen Projekten“.
Die Förderung ist nötig, weil ansonsten der Ausbau von Leitungen für Haushalte und Schulen, die sich privatwirtschaftlich nicht rechnen, schlicht nicht erfolgen würde. In Mülheim gilt es mit der Förderung 48 Schulen und nahezu 1.200 Haushalte anzuschließen, die in derzeit unterversorgten Bereichen liegen. „Gerade in einer Zeit, in der wir alle den Nutzen der Digitalisierung greifbar erkennen können, ist es wichtig, dass alle in Mülheim über einen schnellen Internetzugang und alle Schulen über ausreichende Bandbreiten verfügen“, sagt der Beigeordnete Peter Vermeulen, dessen Dezernat die Antragstellung federführend bearbeitet hat.
(v.l.) Frank Mendack, Kämmerer, Dr. Hendrik Dönnebrink, medl-Geschäftsführer, Peter Vermeulen, Beigeordneter, Umwelt, Planen und Bauen, Oberbürgermeister Marc Buchholz, Matthias Lincke, Amtsleiter Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung, Burkhard Malcus, medl Abteilungsleiter Planung, Jörg Hanitz, medl Projektleiter Glasfaser, Marcel Thelen, Gigabitkoordinator, Amt für Geodatenmanagement, Vermessung, Kataster und Wohnbauförderung.
Foto: Walter Schernstein
Zur Beantragung der Förderung waren erhebliche Vorarbeiten und Planungen sowie eine umfangreiche Ausschreibung für den Bau und Betrieb des Netzes notwendig. Die erste Ausschreibung war leider 2019 gescheitert, weil sich kein Unternehmen zum Ausbau bereiterklären wollte. Die zweite Ausschreibungsrunde konnte jedoch Interessenten finden.
Mülheims Gigabitkoordinator Marcel Thelen erklärt hierzu: „Bei der Förderung handelt es sich um einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu flächendeckenden Gigabitstrukturen in Mülheim. Der uns jetzt vorliegende Bescheid stellt hierbei jedoch nur einen Teil der notwendigen Vorarbeit dar. In einem weiteren Schritt muss die Stadt noch die restlichen 50 % der Gesamtförderung beim Land NRW einwerben, was erst mit dem Vorliegen des Bundesbescheides möglich ist. Wir rechnen hier aber mit einer zügigen Bescheidung der Landesförderung“.
Im Bundesförderprogramm förderfähig sind alle Anschlüsse, welche eine Downloadgeschwindigkeit von 30 Mbit/s nicht überschreiten. Die Stadt hat hierzu über ein Markterkundungsverfahren die Versorgungslage bei den vor Ort aktiven Telekommunikationsunternehmen abgefragt. Auf Basis dieser Auskünfte wurden die Planungen für das Förderprogramm durchgeführt. Das Warten hat sich für Mülheim gelohnt. Verbesserte Rahmenbedingungen ermöglichten der Stadt erst die Ausschreibung eines wesentlich attraktiveren, reinen Glasfasernetzes.
Foto: Walter Schernstein
„Die medl GmbH beabsichtigt in den kommenden 4,5 Jahren ein Glasfasernetz zu bauen, mit dem die unterversorgten Anschlüsse erschlossen werden können. Dabei wird sie auch – als wichtige Teilleistung – sämtliche Mülheimer Schulen an das neue Glasfasernetz anschließen. Für die Stadt bedeutet der Markteintritt der medl in das Geschäftsfeld einen Paradigmenwechsel. Zu den vier großen Netzbetreibern gesellt sich nun ein Mülheimer Anbieter als Netzeigner hinzu. Wir wissen zwar, dass der Markt hart umkämpft ist; allerdings haben wir erkannt – und das zeigt und nicht zuletzt Corona – wie wichtig eine gute „digitale Grundversorgung“ ist. Daher stellen wir uns dieser Herausforderung gerne“ so Dr. Hendrik Dönnebrink, Geschäftsführer der medl GmbH. Für den Bürger bedeutet der Eintritt eines neuen Marktteilnehmers langfristig eine größere Auswahl bei der Suche nach einem geeigneten Anbieter.
Informationen zur Ausbauplanung erhalten Sie auf der FAQ-Seite bei der medl GmbH.
Kontakt
Stand: 26.04.2023
[schließen]
Bookmarken bei
Facebook
Twitter
Google
Mister Wong
VZ Netzwerke
del.icio.us