Heißen
Einst war Heißen Mülheims Bergbaustandort. Diese Vergangenheit lässt sich bis heute auf vielfältige Weise im Stadtteil ablesen. Die "Siedlung Mausegatt-Kreftenscheer" ist ein Beispiel dafür, das inzwischen auch unter Denkmalschutz steht. Diese Siedlung nahe des Heißener Zentrums wurde um die Jahrhundertwende von Hugo Stinnes und August Thyssen erbaut, um ihrer Zeche Wiesche eine feste Stammbelegschaft zu sichern. Die aus dunklem Backsteinen errichteten zweimal 106 Haushälften, die heute in Privatbesitz sind, sorgen für ein einheitliches, uriges Straßenbild im Karree. Die Historie seiner Siedler*innengemeinschaft wird regelmäßig durch Führungen lebhaft vermittelt.
Nicht weit entfernt liegt eine weitere Siedlung: Die "Heimaterde" ist für viele Mülheimer*innen ein Stadtteil im Stadtteil. In diesem Viertel fanden zunächst Mitarbeitende von Krupp ein Zuhause: Nach den Plänen des Mülheimer Architekten Theodor Suhnel wurden die über 1000 Wohneinheiten der Siedlung zwischen 1918 bis 1929 und 1930 bis 1941 gebaut. Suhnel entwarf 21 verschiedene Haustypen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, die dennoch der Heimaterde ein einheitliches Gesicht geben. Zu dem Gebiet gehören auch fünf schmale und bis zu 15 Meter tiefe Bachtäler, die sogenannten "Siepen", die Aufenthaltsqualität bieten.
In Heißen findet sich zudem das größte Einkaufszentrum der Stadt: 1973 wurde das Rhein-Ruhr-Zentrum, das damals größte überdachte Shopping-Center Deutschlands, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Humboldt eröffnet. Doch auch das Heißener Stadtteilzentrum ist ein beliebter Einkaufsort. Rund um den Marktplatz haben sich inhabergeführte Geschäfte sowie Super- und Drogeriemärkte angesiedelt, die die Nahversorgung abdecken.
Mit dem ÖPNV ist der Stadtteil gut zu erreichen. Diverse Busse fahren die Heißener Mitte sowie die Siedlungen an. Darüber hinaus quert die Strecke der U-Bahn 18 den Stadtteil unterirdisch und verbindet ihn direkt mit der angrenzenden Nachbarstadt Essen. Elf Kindertagesstätten in städtischer oder konfessioneller Träger*innenschaft sind in Heißen zu finden. Hinzu kommt ein Waldorfkindergarten, der direkt neben einer Waldorfschule gelegen ist. Heißener Kinder können zwischen zwei Grundschulen im Stadtteil wählen, die jeweils einen Teilstandort haben. Auch weiterführende Schulen sind dort zu finden: das nach seinem Stadtteil benannte Gymnasium Heißen, in dessen Gebäude die Stadtteilbibliothek eingerichtet ist, sowie die Tersteegenschule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt "Lernen".
Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung gibt es verschiedene. Neben unterschiedlichen Sportvereinen lädt das Friedrich-Wennmann-Bad zu einem Besuch ein. Ursprünglich wurde es als flexibles Hallenfreibad konzipiert, welches aufgrund der besonderen Dachkonstruktion durch das teleskopartige Einfahren der Hallenwände je nach Wetterlage sowohl als Hallenbad als auch als Freibad betrieben werden konnte. Seit dem Jahr 2023 steht diese Funktion jedoch aufgrund technischer Mängel nicht mehr zur Verfügung, sodass das Friedrich-Wennmann-Bad den Badegästen fortan als reines Hallenbad zur Verfügung steht. Seit 2024 erfolgen auf dem einstigen Außengelände zudem die Baumaßnahmen für einen Ersatzneubau an Ort und Stelle.
Kontakt
Stand: 07.11.2024
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