Archiv-Beitrag vom 28.11.2011Sprachkompetent von Anfang an! Mülheim spricht viele Sprachen

Archiv-Beitrag vom 28.11.2011Sprachkompetent von Anfang an! Mülheim spricht viele Sprachen

Fachkonferenz zum Thema Sprachbildung in der Mülheimer Stadthalle

Rund 150 Mülheimer Experten waren der Einladung von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld gefolgt, um sich gemeinsam über Sprachbildung für Kinder und ihre Familien in einer zunehmend mehrsprachigen Mülheimer Gesellschaft zu informieren und zu beraten.

Fachkonferenz Sprachbildung, Stadthalle. 23.11.2011 Foto: Walter Schernstein

V.l.n.r.: Sozialdezernent Ulrich Ernst, Prof. Dr. Ingrid Gogolin, Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Dr. Sonja Clausen.

„Bei uns in Mülheim an der Ruhr leben heute Menschen aus 107 Nationen, die unterschiedlichste Sprachen mitbringen. Diese Sprachenvielfalt wollen wir als Schatz betrachten“, hob Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in ihrer Begrüßung hervor und forderte zu einem potentialorientierten Perspektivwechsel in der Arbeit mit mehrsprachigen Familien auf.

Dass zunehmende Vielfalt der Sprachen Realität in Deutschland und in Europa ist, zeigte in ihrem Fachvortrag eindrucksvoll die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Ingrid Gogolin von der Universität Hamburg, die im Anschluss an Ihren Vortrag mit den Mülheimer Experten die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Arbeitsalltag von Kita und Schule beriet und diskutierte.

Fachkonferenz Sprachbildung, Stadthalle. 23.11.2011 Foto: Walter Schernstein  Fachkonferenz Sprachbildung, Stadthalle. 23.11.2011 Foto: Walter Schernstein

(Fotos: Walter Schernstein)

Prof. Dr. Gogolin erklärte,“ Diversität in der Gesellschaft werde immer mehr zu der Normalität auf die wir uns einstellen müssen. Mehrsprachigkeit in der Familie erhöhe die kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten der Kinder und sei somit ein wichtiges Potential für die Entwicklung der Kinder. Sie machte die Unterschiede zwischen Bildungs- und Alltagssprache deutlich und so für die Konferenzteilnehmer leicht nachvollziehbar, vor welchen Hürden Kinder, die in Deutschland leben und die deutsche Sprache nicht beherrschen in ihrer Bildungsentwicklung stehen. Ingrid Gogolin gab damit gute Ansätze für die Arbeit in den Einrichtungen vor Ort.
Sie empfahl „...Mehrsprachigkeit müsse in die Einrichtungen geholt werden, z.B. durch die Einbeziehung der Eltern, um die Wertschätzung der Mehrsprachigkeit und damit auch der kulturellen Vielfalt auszudrücken...“.

Fachkonferenz Sprachbildung, Stadthalle. 23.11.2011 Foto: Walter Schernstein  Fachkonferenz Sprachbildung, Stadthalle. 23.11.2011 Foto: Walter Schernstein

Ulrich Ernst, Dezernent für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Sport fasst am Ende der Veranstaltung zusammen: „Künftig muss es für uns in unserer Arbeit darum gehen, eine systematische und koordinierte Unterstützung im Spracherwerbsprozess über einen langen Zeitraum zu gewährleisten. Wir haben heute nochmals sehr anschaulich gezeigt bekommen, welche Potentiale in der Vielfalt unserer Gesellschaft und in der zunehmenden Mehrsprachigkeit einer wachsenden Zahl von Kindern und ihrer Familien liegt.“

Die Fachgruppe Sprachkompetenz, als Organisator der Fachkonferenz, bestehend aus Mülheimer Experten, der Regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA), Kinder- und Jugendärztlichem Dienst, Amt für Kinder, Jugend und Schule und den Bildungspartnerschaften, wird weiter an dem Thema „Sprachkompetent von Anfang an! Mülheim spricht viele Sprachen“ arbeiten. Sie verfolgt dabei das Ziel, die vielen guten Ansätze in Mülheim zu bündeln und gemeinsam an einer Weiterentwicklung des Themas zu arbeiten.

Ermöglicht wurde die Durchführung im Rahmen der Bildungspartnerschaften Eppinghofen und Styrum durch die Unterstützung aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds.


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Stand: 05.12.2011

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