2024: Den Kreislauf häuslicher Gewalt frühzeitig durchbrechen

Den Kreislauf häuslicher Gewalt frühzeitig durchbrechen!
Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen

Die ganztägige Fachtagung in der Wolfsburg am Mittwoch, 20. November 2024, war eine Kooperation des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Mülheim an der Ruhr mit der Gleichstellungsstelle Mülheim an der Ruhr und der katholischen Akademie "Die Wolfsburg". Die Veranstaltung stieß - mit rund 100 Teilnehmenden aus Mülheim an der Ruhr und der weiteren Umgebung - auf eine sehr positive Resonanz. Langen Applaus für die sehr informativen und aufrüttelnden Impulsvorträge erhielten die renommierte Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Kavemann und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Michael May. Beide Referent*innen waren sich einig: Gewalt in der Familie hat in jedem Fall gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung und das Verhalten der Kinder und Jugendlichen bis hin zu irreversiblen Schädigungen, die ihr ganzes Leben beeinflussen.

Die anwesenden Fachkräfte zeigten sich zum Teil erschüttert über diese Erkenntnisse und bekräftigten, einen differenzierteren Einblick in die Verhaltensweisen auffälliger Kinder und Jugendliche bekommen zu haben. In den anschließenden Workshops wurden Ansätze vorgestellt, wie Fachkräfte mit den Kindern umgehen können und ihr Verhalten besser beurteilen lernen. Klar war allen: Es gibt viel zu wenig Unterstützung, Mittel und Fachkräfte, um betroffene Kindern und Jugendlichen in den Institutionen angemessen unterstützen - und ihnen einen Ausweg aus der Gewalt aufzuzeigen zu können.

Ablauf:

9:00 Uhr: Moderation: Jens Oboth / Cäcilia Tiemann
9:15 Uhr: Grußwort: 2. Bürgermeisterin Ann-Kathrin Allekotte
9:30 Uhr: Impulsreferat 1: Prof. Dr. Barbara Kavemann: Gewalt in der Beziehung der Eltern: Dynamiken, Gefährdung und Auswirkungen auf die Kinder
11:30 Uhr: Impulsreferat 2: Michael May (analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut): "Ich mach dich kaputt oder manchmal merk ich gar nix"
14:30 bis 16 Uhr: Workshops
Workshop 1: Kinder und Jugendliche im Kontext häuslicher Gewalt am Lernort Schule
Stefan Mescher und Martin Rieth, Kriminalhauptkommissare des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz des Polizeipräsidiums Essen

Workshop 2: Was ist los mit dir? Umgang und Gesprächsführung bei sexualisierter und häuslicher Gewalt
Franziska Kohl, AWO Mülheim an der Ruhr
Workshop 3: Was passiert, wenn es passiert ist? Leitfaden für einen traumasensiblen Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen
Jana Herchenroeder, Systemische Therapeutin und Traumafachberaterin
Workshop 4: Gewaltprävention in der KiTa - Stark machen fürs Leben
Julia Cersovsky, Referentin pädagogische Fachberatung und Ute Felter, Referentin Kinderschutz, Zweckverband katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen
Workshop 5: Kopfkino und nun? Wer hilft den Helfern und wie?
Michael May, analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
16:30 Uhr: Abschlussrunde

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