Veranstaltungen
2022: Transgenerationale Wirkung von Gewalt und Trauma - gesellschaftliche Verantwortung und Bewältigung
Die Referentin Maria Zemp hat, auf Einladung der Gleichstellungsstelle, am Mittwoch, 11. Mai 2022, von 17 bis 19 Uhr vor 35 Interessierten sehr eindringlich über "Transgenerationale Wirkung von Gewalt und Trauma - gesellschaftliche Verantwortung und Bewältigung" gesprochen. Gewalt wurde vorgestellt im menschenrechtsbasierten Kontext: Existenzielle Verletzungen der Menschenrechte, wie beispielsweise Sexualisierte Gewalt, Krieg und Flucht, Rassismus und Diskriminierung, prägen sich tief in die Seele der Betroffenen ein.
Maria Zemp stellte die Erklärungsmuster dieser Übertragungswege gut verständlich und empathisch dar, denn sie hat über Jahre viele Betroffene des Bosnien-Krieges zu diesem Thema begleitet. Durch das Zusammenleben in der Familie, in verfolgten Gruppen, in Kriegs- und Krisenländern werden diese Erfahrungen an nächste Generationen, manchmal auch unbewusst, weitervermittelt. Die Kinder oder Enkelkinder müssten erst einmal erkennen, was ihre psychischen Verletzungen hervorgerufen hat, bevor sie diese auflösen könnten, so Zemp. Erkenntnisse der Neurowissenschaften, wie die "Epigenetik", zeigen, dass es dabei auch zu physiologischen Anpassungs-Veränderungen kommt. Diese Veränderungen "stülpen" sich, so formulierte es die Referentin, über die DNA und überlagern die genetischen Anlagen. Diese Auswirkungen seien aber, wenn sie erkannt würden, durchaus reversibel. Im Fokus stand so auch die Frage, welche sozialen Bedingungen eine Unterbrechung respektive Bearbeitung transgenerationaler Traumata begünstigen und in diesem Sinne "friedensstiftend" wirken können. Die folgende Diskussion zeigte, wie berührt die Anwesenden, von denen vielen in ihrem Arbeitskontext mit traumatiserten Personen zu tun hatten, waren.
Die Referentin Maria Zemp (Psychotherapie (HP)) ist ausgebildet in Traumafachberatung und der Qualifizierung von Fachkräften zu Stress- und Traumasensibilität im In- und Ausland. Sie ist unter anderem in Krisenregionen tätig für medica mondiale e.V..
Jährliche Veranstaltungen
Das Team der Gleichstellungsstelle hat in den vergangenen Jahren mit seiner Arbeit und seinen gleichstellungspolitischen Veranstaltungen viele Menschen in der Stadt erreicht und legt auch zukünftig Wert auf eine thematische Vielfalt.
Zu den zentralen Terminen der Gleichstellungs- und Frauenarbeit organisiert das Team nahezu jedes Jahr eine Veranstaltung. Kooperationen sind verabredet worden mit städtischen Partner*innen, freien Träger*innen, Vereinen oder Expert*innen verschiedener Berufe. Die Berichte über die Fachtage, Lesungen, Vorträge, Seminare, Bildungsfahrten und Kultur- und Tanzveranstaltungen sind in der Übersicht aufgeführt.
- Internationaler Frauentag (8. März)
- Equal Pay Day (zweite Märzhälfte)
- Girls' Day und Boys' Day (22. April)
- Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen (25. November)
- Frauenpolitische Exkursion
- Netzwerk Literacy
Besondere Termine, wie das Jubiläum zu 100 Jahren Frauenwahlrecht (2019), nimmt die Gleichstellungsstelle ebenfalls zum Anlass für ein Event. Auch (innerstädtische) Kooperationen bieten die Möglichkeit, den Frauen in der Stadt etwas zu bieten. Beispiele hierfür sind das "Ladies Special", wie die After-Work-Frauenparty auf der Weißen Flotte betitelt wurde, ein Vortrag zum Ehevertrag oder ein Workshop mit dem Stadtplanungsamt.
Kontakt
Kontext
Stand: 13.05.2022
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