2025: Rentenworkshop für kluge Frauen
Rentenworkshop für kluge Frauen – Heute für morgen vorsorgen
Noch immer bestehende Rollenbilder haben zur Folge, dass viele Frauen am Ende ihres Berufslebens mit einer niedrigen Rente auskommen müssen, die oftmals kaum zum Leben reicht. Im Rahmen eines Rentenworkshops sollten Frauen für dieses Thema sensibilisiert werden, um rechtzeitig dieser möglichen Benachteiligung gegensteuern - und vorausschauende Entscheidungen treffen zu können.
Daher hatten die vier Mülheimer Kooperationspartner*innen Gleichstellungsstelle, Sparkasse, Jobcenter und Arbeitsagentur alle Frauen am Donnerstag, 6. März 2025, von 17 bis 20 Uhr in den Ringlokschuppen Ruhr zu dem Rentenworkshop für Frauen eingeladen. Rund 130 Frauen waren angemeldet, und die anwesenden Frauen waren rundum begeistert von dem anschaulichen Beitrag des Referenten Schuchardt. "Das solltet ihr reglemäßig machen", so das einhellige Meinungsbild der Teilnehmerinnen.
Die Teilnahme war kostenlos!
Der Termin wurde bewusst gewählt, denn der Equal Pay Day fällt 2025 auf den 7. März. Das ist der Tag, an dem auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam gemacht wird. Zudem wird am 8. März der Weltfrauentag begangen.
Je früher desto besser
„Wir wollen Frauen ermutigen, schon früh Schritte zu unternehmen, um später eine auskömmliche Rente zu erhalten“, sagt Antje Buck, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Jahrelange Erziehungs- oder Pflegezeiten, Teilzeitbeschäftigung oder Minijobs benachteiligen viele Frauen bei der Rente. Auch beschäftigten sich Frauen häufig erst wenige Jahre vor Renteneintritt mit dem Thema. Dann sei es aber meist zu spät, um noch ernsthafte Veränderungen zu bewirken, erläutert Antje Buck.
Brigitte Otto vom Jobcenter und Marion Steinhoff von der Arbeitsagentur werben daher für die Rückkehr in sozialversicherungspflichtige Berufe, auch wenn ein Minijob in manchen Lebenssituationen bequem erscheint. „Die Quittung kommt dann später“, weisen sie auf Konsequenzen bei der Rente hin: Denn wer lediglich in einem Minijob arbeitet, zahlt - wenn überhaupt - nur wenig in die Rentenkasse ein und bekommt im Alter dementsprechend eine niedrige Rente ausgezahlt. Auch angesichts des Fachkräftemangels könnten die Frauen nicht nur sich selbst, sondern auch der Wirtschaft helfen - eine typische Win-Win-Situation. Brigitte Otto rät: „Oft lässt sich der Minijob in einen kleinen Teilzeit-Job mit Rentenzahlungen umwandeln.“ „Der Arbeitsmarkt gibt es her und wir brauchen die Frauen“, macht Marion Steinhoff deutlich.
Der Rentenexperte Dirk R. Schuchardt referierte rund drei Stunden und ist bekannt dafür, dieses für viele Menschen eher "trockene" Thema informativ und unterhaltsam zu vermitteln. Der Duisburger beantwortete nach seiner Präsentation gerne Fragen aus dem Publikum. Im Vortrag erklärte er unter anderem, wie die alljährliche Renteninformation richtig zu lesen ist oder wie hoch die Abzüge sind. Auch gab Dirk R. Schuchardt einen groben Überblick zum Thema Steuern, welchen Sinn eine private Berufsunfähigkeitsversicherung macht und wie sich Arbeitslosigkeit oder Scheidung auf die Rente auswirken.
Ergänzend legten die Veranstalter*innen Infomaterial aus. Die Sparkasse etwa engagiert sich, da ihr Kollegium zu 62 Prozent aus Frauen besteht, bei denen genauso für das Thema geworben wird wie bei Kundinnen. "Aus vielen Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kolleginnen wissen wir, wie komplex und wichtig die Altersvorsorgethematik speziell für Frauen ist", bekräftigt Birthe Janz, Bereichsleiterin Vorstandsstab und Gleichstellungsbeauftragte der Sparkasse Mülheim an der Ruhr.
Kontakt
Stand: 11.03.2025
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