3. Station: Historisches Rathaus

3. Station: Historisches Rathaus

Starke Frauen im Rathaus

Stadtrundgang: Starke Frauen in Mülheim an der Ruhr

Das Historische Rathaus vom Rathausmarkt aus gesehen. - Walter Schernstein

Historisches Rathaus, Am Rathaus 1, 45468 Mülheim an der Ruhr (Rathausmarkt, Parkplatz)

Das Historische Rathaus ist das Zentrum der Stadtpolitik und Verwaltung. Hier werden Entscheidungen diskutiert, getroffen und umgesetzt. Ab 1919 sind endlich auch Frauen aktiver Bestandteil der Politik, dem Frauenwahlrecht sei Dank! Mit der Verordnung über die Wahlen zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung vom 30. November 1918 wird das Frauenwahlrecht gesetzlich fixiert. Somit können Frauen in Deutschland bei der Wahl am 19. Januar 1919 erstmals auf nationaler Ebene ihr Wahlrecht nutzen.
Am 19. März 1919 werden in Mülheim drei Frauen - die Lehrerin Maria Büßemeyer sowie die Hausfrauen Katharina Havermann und Luise Blumberg - in den Stadtrat gewählt und sind als erste weibliche Stadtverordnete Mitglieder des "Ausschusses für Wohlfahrtspflege". Zugegebenermaßen eine damals typisch weibliche Zuschreibung - aber ein Anfang war gemacht!
Seit dieser Zeit sind Frauen aus der Mülheimer Politik nicht wegzudenken, obwohl eine Parität in Mülheim, wie auch in ganz Deutschland, leider bis heute nicht annähernd erreicht wird.
Als Oberbürgermeisterinnen prägen zwei Frauen die Stadtgeschichte entscheidend mit: Eleonore Güllenstern (SPD, 1982 bis 1994) und Dagmar Mühlenfeld (SPD, 2003 bis 2015) werden für jeweils drei Amtsperioden in Folge gewählt. Zudem üben regelmäßig Frauen mit ihren männlichen Kollegen das repräsentative und ehrenamtliche Bürgermeister*innen-Amt aus. Bei der Kommunalwahl 2020 werden 19 Frauen und 36 Männer in den Stadtrat gewählt - also beträgt der Frauenanteil in der Lokalpolitik nur wenig mehr als 30 Prozent.

Nachdem sich seine Fertigstellung unter anderem wegen Hochwassers verzögert, wird das Mülheimer Rathaus 1915 endlich bezogen. Dass nach den Entwürfen der Architekten Pfeifer und Grossmann im Stil des Historismus erbaute Rathaus wird während der Bombardierungen Mülheims im Juni 1943 in Teilen zerstört. Zehn Jahre später beginnt der bis 1966 dauernde Um- und Wiederaufbau. Die Anbauten aus den 1960er Jahren und die ehemalige Stadtbücherei werden im Zuge der "Ruhrbania"-Bauarbeiten (Bebauung des Ruhrufers) abgerissen. Das Historische Rathaus wird von 2008 bis 2011 umfassend saniert und modernisiert.
Eine große Zahl der Mitarbeitenden der Stadtverwaltung arbeitet im Historischen Rathaus und die Stadtverordneten tagen in den modern ausgestatteten Ratssälen. Weitere Teile der rund 3200 Personen zählenden Verwaltung sind im Technischen Rathaus oder anderen angemieteten Büros angesiedelt.

Fragen

  1. Wann erhalten Frauen in Deutschland das Wahlrecht?
  2. In welchem Jahr ziehen die ersten Frauen in den Mülheimer Stadtrat ein?
  3. Wie lauten die Namen der zwei Oberbürgermeisterinnen Mülheims?
  4. Wie viele Frauen sind aktuell Mitglieder des Stadtrates?

Antworten

  1. Das Frauenwahlrecht wurde mit der Verordnung über die Wahlen zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung vom 20. November 1918 gesetzlich fixiert. Somit konnten Frauen in Deutschland bei der Wahl am 19. Januar 1919 erstmals auf nationaler Ebene ihr Wahlrecht nutzen.
  2. Maria Büßemeyer, Katharina Havermann und Luise Blumberg wurden 1919 in den "Ausschuss für Wohlfahrtspflege" gewählt.
  3. Die beiden Oberbürgermeisterinnen wurden für jeweils drei Amtsperioden in Folge gewählt: Eleonore Güllenstern (SPD, 1982 bis 1994) und Dagmar Mühlenfeld (SPD, 2003 bis 2015). Zudem üben regelmäßig Frauen mit ihren männlichen Kollegen das repräsentative und ehrenamtliche Bürgermeister*innen-Amt aus.
  4. Bei der Kommunalwahl wurden 19 Frauen - und 36 Männer - in den Stadtrat gewählt, also nur wenig mehr als 30 Prozent.

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Stand: 07.11.2023

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