2016: Internationaler Frauentag: Frauen in Mülheim - Wie wollen wir leben?
Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März 2016 war es dem Team der Gleichstellungsstelle in Kooperation mit der Stadtbücherei im MedienHaus gelungen, eine ausgewiesene Expertin zum Thema Chancengerechtigkeit nach Mülheim einzuladen.
Marianne Weg, Arbeitsmarktexpertin und Frauenpolitikerin, hat zu dem Thema: "Frauen in Mülheim: Wie wollen wir leben?" einen prüfenden Blick auf die Situation von Frauen und Mädchen in unserer Stadt geworfen - insbesondere im Hinblick auf die Frage, welche Rahmenbedingungen vor Ort dazu beitragen, gleichberechtigt am Leben in unserer Stadt teilzuhaben.
Frauenförderung, gleiche Berufschancen, gleicher Lohn, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Unabhängigkeit von Männern waren ihre Vortrags-Schwerpunkte, denen über 40 Frauen und Männer zuhörten. Die Expertin zum Thema Chancengerechtigkeit, eingeladen von der Gleichstellungsstelle, mahnte die Gäste in der Stadtbücherei, nicht nachzulassen bei dem Bestreben, Gleichberechtigung umzusetzen.
Die Forderungen der ersten Kämpferinnen für Frauenrechte vom Anfang des 20. Jahrhunderts seien, so Marianne Weg, auch in Mülheim an der Ruhr immer noch nicht umgesetzt. Gleicher Lohn für Frauen sei keine Selbstverständlichkeit, die Umsetzung der Frauenquote noch weit entfernt. Weg zitierte den Verfassungsrichter Ernst Benda, der bereits 1986 festhielt: "Beim bisherigen Fortschritt würde es 235 Jahre dauern, bis Frauen in den Führungsebenen von öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Politik 50 Prozent erreicht hätten. Deshalb ist Frauenförderung notwendig!".
An grundsätzlichem Wissen zu Geschlechterfragen, Benachteiligung, ihren Folgen und was zu tun ist, mangele es heute nicht mehr. Aber in Mülheim an der Ruhr müsse, wie auch in anderen Städten, die Gleichstellungsperspektive "selbstverständlicher" werden. Vorhandene Strukturen und Projekte müssten Wertschätzung und Unterstützung erfahren und die Frage "Wie wollen Frauen in Mülheim leben und was brauchen sie dafür?" solle erneut gestellt werden - und zwar so, dass alle Frauen einbezogen würden.
Hilfreich dafür seien beispielsweise konkrete Daten zur Lebenslage sowie zur "Lebensverlaufsperspektive", wie sie die Bundesregierung in ihrem ersten Gleichstellungsbericht vorgelegt hat. Genderbezogene Analysen bei allen städtischen Vorhaben, unter anderem auch beim "Leitbild", seien aus ihrer Sicht dringend erforderlich.
Die Vortragsinhalte können Sie in der beigefügten pdf-Datei einsehen.
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Stand: 15.04.2024
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